Bei der DMS begeben sich die Frauen auf die Überholspur 

In die deutsche Meisterschaft der Mannschaften im Schwimmen (DMS) stieg das Duisburger Schwimmteam (DST) am ersten Februar-Wochenende mit den männlichen Schwimmern für die 2. Bundesliga ein. In Gelsenkirchen schickte Trainerin Daniela Da Silva Erfurth neun DST-Schwimmer an den Start. Christoph Prill (1995,PSV), Marcel Ebert (2001, DSSC), Brian Gerritz (1999, DSSC), Lukas Martini (1997, FSD), Volker Naß (1996, DSSC), Florian Schenzer (1996, FSD), Sebastian Viehöfer (1983, DSSC), Jonas Bovensmann (1995, DSSC) und Nils Zimmermann (1995, ASCD) erwiesen sich als Topbesetzung und erreichten in teils ungewohnten Lagen einen Gesamtpunktestand von 15112. Das bedeutete nicht weniger als den grandiosen fünften Platz der 2. Bundesliga West!                                                              In gewohnter Manier trug Christoph Prill den Löwenanteil zu den Duisburger Punkten bei. Ob Freistil, Brust oder Lagen: Nur einmal gab er den Sieg aus der Hand und begnügte sich über 200m Brust mit dem zweiten Platz.

Jonas Bovensmann lieferte über 100 Freistil eine spitzenmäßige Bestzeit von 54,18sec und musste mit ansehen wie diese im zweiten Durchgang von Marcel Ebert, einem der jüngsten Teilnehmer, mit 53,23 sec sogar noch unterboten wurde. Beide Schwimmer bewiesen, dass auch auf ungewohntem Terrain auf sie Verlass ist. Denn Eberts Stärke ist das Rückenschwimmen und Bovensmanns Hauptlage Brust.

Ihre Premiere im Team  feierten Volker Naß und Brian Gerritz mit Bestzeiten. Die 200m absolvierte Rückenschwimmer Gerritz in 2:12, 21 min, bei 100m schlug er nach 59,83 sec an. Für Naß landete über 1.500m auf dem fünften Platz. Genauso wie Teamkollege Florian Schenzer, der auch über 400 Freistil wichtige Punkte einfuhr und  über 400m Lagen sogar mit einem dritten Platz glänzte (4:44,53 min). Für die Delphin Disziplinen gingen Nils Zimmermann und Sebastian Viehöfer an den Start und sammelten hier die restlichen Punkte für die Mannschaft, was schlussendlich  zu dem hervorragenden Ergebnis im Gelsenkirchener Zentralbad geführt hat. „Durch konzentriertes Training, Teamgeist und ein Höchstmaß an Motivation konnten wir hier so gut abschneiden. Wir haben Duisburg in sehr gutem Licht erscheinen lassen!“,  bringt es die Trainerin auf den Punkt.

       

Von diesem Erfolg der männlichen Kollegen motiviert setzten auch die Schwimmerinnen am nachfolgenden Wochenende in die Mannschaftsschwimmmeisterschaft ein. Auf Landesliga-Ebene hatten es die Duisburger Mädchen bislang gebracht. Nach dreijähriger Durststrecke, auf der sie jedes Mal haarscharf am Aufstieg gescheitert sind, wollten es die Schwimmerinnen in diesem Jahr wissen und waren fokussiert auf die Trainervorgabe „Aufstieg“. Unzählige Trainingskilometer brachten den letzten Feinschliff und Da Silva Erfurths Vorgabe „Mädels, lasst das Tier raus und gebt alles!“ den finalen Ansporn. So wundert es nicht, dass Duisburg mit einem deutlichen Sieg aus dem Wettbewerb ging und Ausrichter SV Neptun 28 Recklinghausen mit 393 klar hinter sich ließ. Die Zielsetzung ist mit dem Aufstieg in die Oberliga also erreicht! Angefeuert von den übrigen Aktiven der 1. DST-Mannschaft traten an: Anke Dinter (1992, DSSC), Melina Halkic (1994, FSD), Sabine Prüfert (2000, DSSC), Chiara Will (2001, DSSC), Mahrou Dominiak (2000, DSSC), Leonie Kupzig (1992, PSV), Samira Scull Saez (2002, FSD) und Mona Feldkamp (2001, ASCD). Sie zeigten konstante Leistungen und lieferten fast durchgängig erste und zweite Plätze. Besonders hervor tat sich im Wasser Sabine Prüfert, die bei drei Starts nicht nur drei Siege erkämpfte, sondern sowohl auf 100 wie 200 Meter Rücken als auch über 400 m Freistil die Konkurrenz auch jeweils sehr deutlich hinter sich ließ. Mit zwei Starts tat es ihr Samira Scull Saez nach und siegte deutlich mit 2 Sekunden Vorsprung über 50m (27,09 sec) und 100m Freistil (01:00,55 min). Ebenfalls in Freistil sorgte auch Anke Dinter für viele wichtige Punkte und gab bei drei Starts  (50m, 100m, 200m) nur einmal den Sieg knapp aus der Hand. Die Trainerin zeigte sich ausgesprochen stolz auf die seit Jahren punktbeste Leistung und betonte, dass alle ihr Bestes gegeben haben, wohl wissend, dass jeder Punkt zählt und alle unbedingt den Aufstieg wollten. Die Trommelunterstützung der mitgereisten Mannschaftskollegen trug ein Übriges zum Erfolg und der ganz besonderen Atmosphäre in Recklinghausen bei.

Der deutsche Mannschaftswettbewerb (DMS) lockt jedes Jahr Spitzensportler wie Newcomer gemeinsam ins Wasser. Denn hier steht der Teamgedanke an erster Stelle, was für den Schwimmsport sonst nicht selbstverständlich, aber hochmotivierend ist. Ehemalige Topathleten unterbrechen für ihr Team ihr Karriereende und genießen die phänomenale Stimmung in der Halle, erzeugt von Trommeln, Tröten, Sirenen und lautstarken Anfeuerungsrufen.  Oft treten die Spitzenschwimmer hier über Strecken an, die für sie ungewohnt sind. So wundert es nicht, dass die DMS als Kultveranstaltung des Schwimmsports gilt mit einer der besten Atmosphären in deutschen Becken.

Für die 2. Bundesliga wird das komplette olympische Programm zweimalig (in der 1. Bundesliga dreimalig) durchlaufen,  jeder Schwimmer darf viermal ins Becken. Insgesamt 78 Wettkämpfe werden bestritten. Die DMS hat für die Vorbereitung auf  internationale Schwimmveranstaltungen der Nationalteams wegen der kurzen 25m-Bahn keine Planungsrelevanz.  Und dennoch ist sie die deutsche Schwimmliga – wer hier vorne liegt gehört zu den besten Schwimmteams Deutschlands.